Der Onlinehandel ist zu Beginn der Corona-Krise 2020 enorm gewachsen.
Die Konjunkturflaute trifft den E-Commerce hart. Der Warenumsatz ist um knapp zwölf Prozent eingebrochen, so deutlich wie noch nie.
Das Rezessionsjahr 2023 hat dem deutschen Onlinehandel ein Rekord-Umsatzminus eingebrockt. Die Erlöse mit Waren sanken – erstmals überhaupt zweistellig – um 11,8 Prozent auf 79,7 Milliarden Euro, wie der Branchenverband bevh am Donnerstag mitteilte. „Wir erwarten, dass die Talsohle im deutschen E-Commerce im Laufe des Jahres erreicht wird“, sagte bevh-Präsident Gero Furchheim. Das vierte Quartal 2023 sei mit einem Rückgang von 7,1 Prozent das erste mit einem nur einstelligen Minus seit Frühsommer 2022. Dies signalisiere für die Zukunft stabilere Umsätze. Der bevh und das EHI Retail Institute gehen in einer gemeinsamen Einschätzung davon aus, dass der Abwärtstrend im Verlauf von 2024 endet. „Für das Gesamtjahr wird ein nominales Umsatzwachstum im Gesamtmarkt von 2,0 Prozent erwartet.“
Abgeschwächt hat sich im vorigen Jahr auch der Erholungstrend bei digitalen Dienstleistungen wie Urlaubsbuchungen oder Konzertticketverkäufen. Diese legten um 12,7 Prozent auf 12,7 Milliarden Euro zu. Damit lag der Branchenumsatz im gesamten E-Commerce bei Waren und Dienstleistungen im Jahr 2023 bei 93,6 Milliarden Euro. Dies sind knapp neun Prozent weniger als im Jahr davor. Die Branche war zu Beginn der Corona-Krise 2020 enorm gewachsen und hatte dem stationären Einzelhandel Marktanteile abgejagt, da Ladengeschäfte während der Pandemie-Zeit teilweise schließen mussten. Der Anteil des E-Commerce mit Waren am gesamten Einzelhandel im engeren Sinn – also samt Lebensmitteln, aber ohne Apotheken-Umsätze – sank im vergangenen Jahr laut bevh auf voraussichtlich 10,2 Prozent von 11,8 Prozent im Vorjahr.